Ich komme wieder“, droht der Staub


„Ich komme wieder“, droht der Staub,
und lacht er nicht?
Genießt gar seinen Raub
an meiner Zeit,
wenn ich verrichte meine Pflicht
und einmal wöchentlich
ihm rigoros den Kampf ansage:
„Hinweg mit dir, du Plage!
Und wage
es nicht, dir wieder es bequem zu machen!“
Hör ich da nicht sein leises Lachen?

Von mir vorübergehend aufgescheucht,
gestört dabei, wie er so leicht
und scheinbar unschuldig sich legt
auf alles, was sich nicht bewegt,
er mühelos sich jetzt erhebt,
nutzt die Gelegenheit und schwebt,
tanzt himmelwärts im Sonnenschein,
ganz ohne Schwere, zart und fein.
Warum nur bilde ich mir ein,
ich hört ein Lachen, gar Gekicher.
„Der Platz dort auf dem Bord ist mir ja sicher.“

Ich wedle, wische, wiener alles blank,
Regale, Leisten, Tisch und Schrank,
ich müh mich, wenn auch nicht ganz überzeugt,
derweil er lächelnd sich verbeugt:
„Ich danke für die Reinerhaltung meiner Lagerstätten,
es ruht sich besser in gemachten Betten.
Und“, dabei grinst er, lässt bereits sich nieder,
„ich komme zuverlässig wieder.“

                                                         Rosemarie Schrick